Standpunkt 10: Appenmühle

49°00‘20‘‘ N, 8°20‘28‘‘ O, Kornweg 29, 76185 Karlsruhe

Schon im Mittelalter wurde an der Appenmühle die Wasserkraft genutzt. Sie war eine sogenannte Bannmühle. Die umliegenden Dörfer mussten ihr Korn dort mahlen lassen und dem Landesherrn dafür Abgaben bezahlen. 1396 wird die Mühle zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als Markgraf Rudolf sie dem Baden-Badener Spital schenkt. Seit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts gab es eine Gastwirtschaft "Zur Appenmühle", die über Jahrzehnte ein beliebtes Ausflugsziel war. Die Stadt Karlsruhe kaufte die Mühle 1894 und ließ sie nach einem Brand 1895 wieder aufbauen. 1925 bekam die Getreidemühle eine kleine Wasserturbine zur Stromerzeugung, die aber zu Beginn des Zweiten Weltkrieges stillgelegt wurde. 1944 zerstört ein Bombenangriff das Mühlengebäude. Seit dem Wiederaufbau im Jahr 1950 ist von der ursprünglichen Anlage nichts mehr zu erkennen. Seit 2000 erzeugen die Stadtwerke Karlsruhe an der Appenmühle wieder Strom aus Wasserkraft. Mit dem Wasserkraftwerk Appenmühle gewinnen die Stadtwerke Karlsruhe etwa 200 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Ungefähr 80 Karlsruher Haushalte können damit versorgt werden.

Bei der Sanierung der Wasserkraftanlage an der Appenmühle haben die Stadtwerke Karlsruhe insbesondere auch ökologische Fragen berücksichtigt. So wurde der betroffene Abschnitt der Alb auf einer Strecke von mehreren hundert Metern naturnah und ökologisch wertvoll zurückgebaut. Das schafft neuen Lebensraum für Fische und Kleinstlebewesen. Durch den Einbau einer rauen Rampe als Fischtreppe am Thomaswehr wurde für Fische, sogar für Lachse, eine Wandermöglichkeit zu den Laichplätzen geschaffen. Eine künstlich erzeugte, schnelle Strömung lockt sie an die neue Fischtreppe.

Eneuerbare Energien

Der Klimawandel und die Energiewende stellen große Herausforderungen für die Gesellschaft dar und betreffen die unterschiedlichsten Bereiche des Lebens.

Zu den erneuerbaren Energien gehören Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Geothermie und Bioenergie. Erneuerbar heißt, dass die zur Energiegewinnung genutzten Ressourcen bei der Energieerzeugung nicht verbraucht werden, sondern entweder kontinuierlich zur Verfügung stehen (Wind, Sonne), nachwachsen können (Biomasse) oder langsam regeneriert werden (Erdwärme).

Text: Stadtwerke Karlsruhe (Appenmühle) und Süddeutsches Klimabüro am KIT (Erneuerbare Energien)

Weitere Informationen:
Internetauftritt der Stadtwerke Karlsruhe

Foto: Hans Schipper Hans Schipper
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Süddeutsches Klimabüro am KIT Süddeutsches Klimabüro am KIT
Anteil der einzelnen Energieträger an der Stromerzeugung der erneuerbare Energien in Deutschland im Jahr 2011