Süddeutsches Klimabüro

Boden

Die Bodenqualität und –fruchtbarkeit hängt im hohen Maße von herrschenden klimatischen Bedingungen ab. Veränderlichkeit von Niederschlag und Temperatur wirken sich auf die Prozesse innerhalb des Systems aus. Von einer Verschlechterung der Bodenqualität sind neben den Ökosystemen auch Handlungsfelder, wie Landwirtschaft und Wald- und Forstwirtschaft betroffen.

Boden

Anzahl der Tage pro Jahr mit einer Tagestiefsttemperatur kleiner 0 °C oder mit einer Tageshöchsttemperatur größer gleich 35 °C
EOBS_1971-2000_BWm_Humusumsatz_obs
Beobachtungen im Kontrollzeitraum (1971–2000)
Humusumsatz_Mittelwerte
Erwartete Änderungen zwischen Kontrollzeitraum und naher Zukunft (2021-2050)
ampel_Humusumsatz_1971
Sensitivitätsbereich im Kontrollzeitraum (1971-2000) in den Regionen Baden-Württembergs
ampel_Humusumsatz_2021
Sensitivitätsbereich in der nahen Zukunft (2021-2050) in den Regionen Baden-Württembergs
Klimatologie

Die beobachtete durchschnittliche Anzahl der sehr heißen oder Frosttagen in Baden-Württemberg liegt zwischen 1971 und 2000 bei etwa 100. Die höchste Anzahl, bis zu 160 Tage, tritt im Schwarzwald auf.

Die erwarteten Änderungen in der nahen Zukunft (2021-2050) zeigen für das gesamte Gebiet eine Abnahme. Meist liegt die Abnahme zwischen 16 und 19 Tage im Jahr.

Auswirkungen
Der Humusumsatz ist eine wichtige Größe für die Bodenqualität. Humus dient als wichtiger Speicher für Kohlenstoff und Nährstoffe. Weiterhin ist er für die Versorgung der Böden mit Wasser und Luft von entscheidender Bedeutung. Die Fruchtbarkeit von Böden hängt daher direkt vom Humusgehalt und Humusqualität ab. Da durch Bewirtschaftung von Böden der Humus einem stetigen Abbau, Umbau und Aufbau unterliegt, ist ein ausgeglichener Humusumsatz entscheidend für die Erhaltung der Bodenqualität. Die hier genannte Klimakenngröße „Sehr heiße Tage oder Frosttage“ stellt die Tage dar, an denen der Humusumsatz eingeschränkt ist, die also eine geringere Aktivität humusumsetzender Organismen zur Folge haben.
Sensitivität
 

Bodenbearbeitung

Anzahl der Tage mit Tagestiefsttemperatur unter 0 °C pro Jahr
EOBS_1971-2000_BWm_Frosttage_obs
Beobachtungen im Kontrollzeitraum (1971–2000)
Frosttage_Mittelwerte
Erwartete Änderungen zwischen Kontrollzeitraum und naher Zukunft (2021-2050)
ampel_Frosttage_1971
Sensitivitätsbereich im Kontrollzeitraum (1971-2000) in den Regionen Baden-Württembergs
ampel_Frosttage_2021
Sensitivitätsbereich in der nahen Zukunft (2021-2050) in den Regionen Baden-Württembergs
Klimatologie

Die Beobachtungen (1971-2000) liegen durchschnittlich bei etwa 98 Frosttagen pro Jahr. Dabei gibt es im höher gelegenen Breisgau-Hochschwarzwald die häufigsten Frosttage, bis zu 160 pro Jahr. Die wenigsten Frosttage treten im Flachland entlang des Rheins auf.

Die Berechnungen mit Klimamodellen erwarten für ganz Baden-Württemberg in der nahen Zukunft (2021-2050) eine mittlere Abnahme um knapp 20 Tage.

Zu beachten bleibt aber eine hohe Schwankungsbreite zwischen den Jahren, sodass auch weiterhin einzelne Jahre mit einer hohen oder niedrigen Anzahl an Frosttagen auftreten werden.

Auswirkungen

Boden Auf einem gefrorenen Boden können wegen seiner Tragfähigkeit schwerere Geräte, bspw. für Baumfällarbeiten, eingesetzt werden, während ungefrorene und damit instabilere Böden Schaden nehmen können. Sind die Böden im Winter bei fehlendem Bodenfrost zu nass, werden beim Befahren die Böden verformt und es entstehen Spurrillen. Die Böden sind an diesen Stellen verdichtet. Eine Verdichtung wirkt nachteilig auf Entwicklung und Eigenschaften des Bodens, beispielsweise auf die Porenstruktur, die Durchlüftung und damit auch den Wasser- und Stoffhaushalt (z. B. Humusumsatz, Wasseraufnahme). Eine geringere Anzahl an Frosttagen könnte den Humusumsatz in Zukunft im Winterhalbjahr fördern und dadurch die Bodenqualität verändern. Die Böden könnten seltener mit schweren Geräten befahren werden, was sich nachteilig auf die land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten im Winter auswirken könnte. Je nach Dauer und Eindringtiefe werden bei Frost auch Schädlinge dezimiert. Diese natürliche Schädlingsbekämpfung wird durch weniger Frosttage geschwächt.

Landwirtschaft Auf einem gefrorenen Boden können wegen seiner Tragfähigkeit schwerere Geräte, bspw. für Baumfällarbeiten, eingesetzt werden, während ungefrorene und damit instabilere Böden Schaden nehmen können. Sind die Böden im Winter bei fehlendem Bodenfrost zu nass, werden beim Befahren die Böden verformt und es entstehen Spurrillen. Die Böden sind an diesen Stellen verdichtet. Eine Verdichtung wirkt nachteilig auf Entwicklung und Eigenschaften des Bodens, beispielsweise auf die Porenstruktur, die Durchlüftung und damit auch den Wasser- und Stoffhaushalt (z. B. Humusumsatz, Wasseraufnahme). Eine geringere Anzahl an Frosttagen könnte den Humusumsatz in Zukunft im Winterhalbjahr fördern und dadurch die Bodenqualität verändern. Die Böden könnten seltener mit schweren Geräten befahren werden, was sich nachteilig auf die land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten im Winter auswirken könnte. Je nach Dauer und Eindringtiefe werden bei Frost auch Schädlinge dezimiert. Diese natürliche Schädlingsbekämpfung wird durch weniger Frosttage geschwächt.

Wald- und Forstwirtschaft Auf einem gefrorenen Boden können wegen seiner Tragfähigkeit schwerere Geräte, bspw. für Baumfällarbeiten, eingesetzt werden, während ungefrorene und damit instabilere Böden Schaden nehmen können. Sind die Böden im Winter bei fehlendem Bodenfrost zu nass, werden beim Befahren die Böden verformt und es entstehen Spurrillen. Die Böden sind an diesen Stellen verdichtet. Eine Verdichtung wirkt nachteilig auf Entwicklung und Eigenschaften des Bodens, beispielsweise auf die Porenstruktur, die Durchlüftung und damit auch den Wasser- und Stoffhaushalt (z. B. Humusumsatz, Wasseraufnahme). Eine geringere Anzahl an Frosttagen könnte den Humusumsatz in Zukunft im Winterhalbjahr fördern und dadurch die Bodenqualität verändern. Die Böden könnten seltener mit schweren Geräten befahren werden, was sich nachteilig auf die land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten im Winter auswirken könnte. Je nach Dauer und Eindringtiefe werden bei Frost auch Schädlinge dezimiert. Diese natürliche Schädlingsbekämpfung wird durch weniger Frosttage geschwächt.

Wirtschaft und Energiewirtschaft Bei gleichzeitigem Niederschlag besteht an Frosttagen die Gefahr von Glätte und Schnee. Dadurch müssen eventuell Streu- oder Räumfahrzeuge ausrücken. Frost kann jedoch auch Straßen beschädigen, sofern durch bestehende Risse Wasser in den Belag eindringen kann. Bei einer durchschnittlich sinkenden Anzahl an Frosttagen pro Jahr könnte sich die Zahl der Straßenschäden verringern.

Sensitivität