Definition
Im Zeitraum 1971-2000 zeigen sich die meisten Tage mit günstigen Bedingungen für Obstbau und Kirschessigfliege in den niedrigeren Lagen mit bis zu 140 Tagen pro Jahr. In höheren Lagen werden nur 90 bis 120 solcher Tage gezählt.
Für die Zukunft (2021-2050) werden leichte Änderungen erwartet. In den Niederungen wird eine Abnahme um etwa drei bis sechs Tage erwartet, die auf die höhere Anzahl an Hitzetagen zurückzuführen ist. In den höheren Lagen hingegen wird eine größere Zahl an günstigen Tagen erwartet.
Grundsätzlich sind warme Sommertemperaturen positiv für Obstbäume, allerdings auch für Schädlinge. Die Kirschessigfliege verbreitet sich im Sommer daher stark, allerdings nur bei Temperaturen unter 30 °C. Darüber nimmt ihre Aktivität stark ab. Auch der Apfelwickler kann sich bei höheren Temperaturen stärker vermehren, da er im Sommer dann mehrere Generationen ausbilden kann. Bei zu hohen Temperaturen leidet allerdings auch die Qualität des Obstes selbst.
Definition
Tag des letzten Frostes pro Jahr (julianischer Tag) zwischen Januar und Mai, an dem Tagestiefsttemperatur unter 0 °C liegt
Höchste Zahl aufeinanderfolgender Vegetationstage (Tagesmitteltemperatur > 5 °C) vor dem Tag des letzten Frostes pro Jahr
Alle Obstsorten brauchen in der Zeit ca. von November bis Februar eine sogenannte Winterruhe. Dies bedeutet, dass eine wärmere Periode (deutlich über 0 °C) nach einer kurzen Kälteperiode von ein bis zwei Wochen Anfang Dezember die Aprikosenbäume schon austreiben lässt. Wenn im Januar wieder eine Kälteperiode auftritt (was ziemlich wahrscheinlich ist), vernichtet der Frost ein Großteil der Knospen der Aprikosenbäume. Zudem spielen Spätfroste im Frühjahr eine Rolle.
Es wird erwartet, dass die Winter generell milder werden. Trotzdem werden auch in Zukunft Kaltlufteinbrüche und auch Kahl- und Spätfröste auftreten. War der Witterungsverlauf vorher eher milde, trifft der Frost auf enthärtete Pflanzen und schlägt desto schlimmer zu.
Für die winterliche Frosthärtung der Gehölze ist weniger der erste Frosteintritt als ein verlässlicher winterlicher Temperaturverlauf bedeutend. Ein Auf-und-Ab im Temperaturverlauf – möglicherweise noch mit einem kräftigen Spätfrost – ist dagegen auch für frostharte Gehölze unter Umständen sehr schädlich. Frostrisse und Frostplatten am Stamm, die Holz zersetzenden Pilzen den Zutritt eröffnen, sind bei Jungbäumen dann oft die Folge.
Für die winterliche Frosthärtung der Gehölze ist weniger der erste Frosteintritt als ein verlässlicher winterlicher Temperaturverlauf bedeutend. Ein Auf-und-Ab im Temperaturverlauf – möglicherweise noch mit einem kräftigen Spätfrost – ist dagegen auch für frostharte Gehölze unter Umständen sehr schädlich. Frostrisse und Frostplatten am Stamm, die Holz zersetzenden Pilzen den Zutritt eröffnen, sind bei Jungbäumen dann oft die Folge.
Definition
Anzahl trockener und heißer Sommer in 30 Jahren:
Anzahl der trockenen und heißen Sommer (Juni, Juli, August) in 30 Jahren; in diesen Sommern liegt die Durchschnittstemperatur mindestens 1 K höher als der klimatologische Mittelwert und die Niederschlagssumme ist geringer als 80 % des klimatologischen Mittelwerts
Jahre zwischen trockenen, heißen Sommern:
Durchschnittliche Anzahl von Jahren zwischen trockenen, heißen Sommern
Anzahl trockener und heißer Sommer in 30 Jahren:
Die Anzahl trockener und heißer Sommer für Baden-Württemberg liegt zwischen 1971 und 2000 durchschnittlich bei ein bis zwei Sommer in 30 Jahren.
Eine Zunahme der Anzahl an trockenen heißen Sommern in ganz Baden-Württemberg wird in der nahen Zukunft (2021-2050) erwartet. Die Zunahme liegt zwischen drei und fünf Sommern.
Jahre zwischen trockenen, heißen Sommern:
Entsprechend der Anzahl der trockenen, heißen Sommer in 30 Jahren liegt die durchschnittliche Zahl der Jahre zwischen diesen Ereignissen bei durchschnittlich zwölf Jahren.
Aufgrund der in Zukunft (2021-2050) erwarteten höheren Anzahl an trockenen, heißen Sommern wird auch eine Verkürzung des Zeitraums zwischen diesen erwartet. Er verkürzt sich in allen Regionen durchschnittlich um fünf Jahre.
Die Zahlen sowohl für die Beobachtung (1971-2000) als auch die nahe Zukunft sind dabei für alle Regionen ähnlich. Dies liegt darin begründet, dass ein heißer, trockener Sommer durch die großräumige Wetterlage verursacht wird.
Im Obstbau sind wärmere Sommer im Moment noch günstig für die Entwicklung der Obstbäume. Wärmere Sommer tragen dazu bei, dass auch Sorten aus dem südlichen Europa, wie Aprikosen und Pfirsiche, in Baden-Württemberg angebaut werden können und so das Kultursortiment erweitert wird. Die Obstbäume brauchen aber eine ausreichende Wasserversorgung im Sommer. Eine Anpassungsmaßnahme ist die Tröpfchenbewässerung im Sommer. In sehr trockenen Sommern kann diese allerdings durch Bewässerungsverbote infolge von niedrigen Wasserständen in Flüssen verhindert sein.
Trockene, heiße Sommer können für Menschen und Pflanzen eine Belastungen darstellen. In Städten können vertrocknete Grünflächen einen negativen psychologischen Effekt auf die Menschen haben, während Pflanzen normalerweise gerade bei Hitze positiv auf das Wohlbefinden der Menschen wirken. In trockenen und heißen Sommern können in Gebäuden, die beispielsweise über geringe Beschattung oder schlechte Dämmung verfügen, hohe Temperaturen zu Belastungen für die Bewohner führen. Wenn die trockenen und heißen Sommer in Zukunft zunehmen, können Verbesserung der Durchlüftung, Schaffung von Grünflächen in der Stadt sowie die angepasste Auswahl der Baumaterialien Anpassungsmaßnahmen sein.
Ungewöhnlich hohe Temperaturen im Sommer, vor allem bei gleichzeitiger Trockenheit, können an Bäumen Schäden verursachen (Sonnenbrandschäden oder Laubwurf). Wenn die Rinde platzt, kann sich im Stamm Fäule entwickeln, was die Standsicherheit gefährdet. Hitzeschäden wirken noch Jahre nach, sowohl infolge von Insektenvermehrung als auch in Form des Absterbens alter Bäume und neu gepflanzter Bäume. Folgeschäden von Hitze sind zum Beispiel die Vermehrung des Borkenkäfers nach extremen Trockenjahren bei der Fichte oder die Entwicklung von Eichenprachtkäfern (Eichenheldbock), die an alte/geschwächte Bäume gehen: eine Insektenkalamität folgt zwei bis drei Jahre nach dem Trockenjahr. Ein Abstand von mindestens fünf Jahren zwischen trockenen, heißen Sommern wäre wünschenswert.
Für Stadtbäume ist der Wurzelraum die Hauptbegrenzung des Baumwachstums, in Zukunft könnte aber das Klima an Bedeutung gewinnen. Hier gilt: „Je extremer das Klima ist, desto idealer muss der Standort sein.“ Auch die Auswahl der Arten spielt eine Rolle bei Neupflanzungen. Einige heimische Baumarten „verabschieden sich schon heute aus dem Stadtbild“, mediterrane Bäume, die oft als zukunftsträchtig dargestellt werden, sind oft nicht winterhart.