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Standpunkt 12: AERO-TRAM

Das Projekt AERO-TRAM („Messungen der räumlichen Variabilität der Luftqualität in einem Ballungsraums mittels einer Straßenbahn“) des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung am Karlsruher Institut für Technologie - Forschungsbereich Troposphäre (IMK-TRO) in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben Karlsruhe setzt eine Straßenbahn als Messgeräteträger ein, um gasförmige und partikelförmige Luftbeimengungen in der Stadt und ihrem Umland zu messen. Ein Stadtbahnwagen der Karlsruher Verkehrsbetriebe ist mit Messinstrumenten zur Messung der Konzentrationen verschiedener Gase und Partikel in der Luft ausgestattet. Gemessen werden die Spurengase O3 (Ozon) NO (Stickstoffmonoxid), NO2 (Stickstoffdioxid), CO (Kohlenmonoxid), CO2 (Kohlendioxid), H2O (Wasserdampf) sowie die Gesamtpartikelanzahl und Partikelgrößenverteilung.
Die AERO-TRAM wird auf den Linien S1 und S2 eingesetzt. So werden mit einer innovativen Messmethode Messungen der Schadstoffbelastung entlang von Querschnitten durchgeführt, wichtige Quellgebiete identifiziert und Unterschiede und Effekte zwischen Stadt und Umland aufgezeigt. Zwischen den einzelnen durchfahrenen Gebieten treten sehr starke Unterschiede auf, lokale Emissionen können ausgemacht werden. Zusätzlich zu den räumlichen Unterschieden treten auch sehr unterschiedliche Konzentrationsniveaus in Abhängigkeit von der Tageszeit auf.

 

Luftqualität

Die Luft der Atmosphäre ist nicht nur ein Gasgemisch, sondern enthält stets kleine, feste oder flüssige Partikel, die Aerosol heißen. Aerosol kann natürlichen oder anthropogenen Ursprungs sein. Zu den natürlichen Aerosolen zählen Vulkanascheteilchen, Meersalz und Wüstenstaub, während anthropogene Aerosole durch Verkehr, Heizung Industrie und Landwirtschaft freigesetzt werden.
Als Treibhausgase werden Gase bezeichnet, die in der Atmosphäre die von der Sonne einfallende, kurzwellige Strahlung wenig beeinflusst zur Erde durchlassen. Gleichzeitig absorbieren sie von der Erde ausgehende, langwellige Wärmestrahlung maßgeblich und emittieren sie anschließend in alle Raumrichtungen. So gelangt thermische Gegenstrahlung zurück zur Erdoberfläche. Die Erdoberfläche weist folglich eine höhere Temperatur auf. Fazit: Es wird wärmer auf der Erde. Die Luftbeimengungen beeinflussen aber auch die Luftqualität und damit die Umweltbedingungen im Lebensraum des Menschen. Sie zeichnen sich durch kleinräumige und kurzzeitige Konzentrationsunterschiede aus. Hohe Schadstoffkonzentrationen in der Luft belasten die Gesundheit von Mensch und Vegetation.
AERO-TRAM

 

 

Text: Süddeutsches Klimabüro am KIT, IMK-TRO

Foto(s): , IMK-TRO, KIT

Links: www.aero-tram.kit.edu