Für Baden-Württemberg wurden zwischen 1971 und 2000 durchschnittlich etwas mehr als vier heiße Tage pro Jahr beobachtet. Maximale Werte von bis zu 14 heißen Tage pro Jahr werden v.a. in der Rheinebene erreicht. In höheren Lagen ist die Anzahl am geringsten.
In allen Regionen Baden-Württembergs wird in der nahen Zukunft (2021-2050) eine signifikante Zunahme der Zahl heißer Tage erwartet, im Mittel fünf Tage. Den größten Anstieg um bis zu neun Tage wird auch in der Zukunft in den wärmeren Regionen Baden-Württembergs verzeichnet.
Zu beachten bleibt die Schwankungsbreite von Jahr zu Jahr, sodass auch in Zukunft einzelne Jahre mit besonders vielen oder wenigen heißen Tagen auftreten können.
Auswirkungen
Gesundheit Extremtemperaturen können die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen. Ab Temperaturen von 30 °C nimmt bereits die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit ab. Vor allem ältere und pflegebedürftige Personen, Säuglinge und Kleinkinder, im Freien Arbeitende, sowie Menschen mit Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sind bei hohen Temperaturen gefährdet. Neben der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsabnahme können auch Hitzeerschöpfung, Hitzschlag oder Hitzekollaps die Folge sein. Eine Zunahme der Häufigkeit von Hitzeereignissen in Zukunft könnte deshalb zu einer höheren Mortalitäts- und Morbiditätsrate, häufigeren Unfällen und geringerer Arbeitsqualität führen.
Landwirtschaft Heiße Tage sind eine wichtige Größe für den Bereich Landwirtschaft, da nicht nur der Ernteertrag (Ertragseinbußen ab 30 °C), sondern auch die Qualität des Geernteten unter der Hitze leidet. Insbesondere, wenn die Hitze in der Blütezeit, also zur Zeit der Pollenausbildung, auftritt, sind die Schäden am größten. Während der Blütenentfaltung kann bereits eine Stunde Hitzeeinwirkung schädlich sein. Am stärksten leiden Raps, Kartoffeln und Zuckerrüben unter den Hitzetagen. Auch die Wasserversorgung ist entscheidend, da diese die Transpiration bestimmt (Transpiration kann die Bestandstemperatur generell um etwa 4 °C oder mehr senken); je trockener die Bedingungen, desto schlimmere Folgen hat Hitze für eine Pflanze.
Heiße Tage, sofern sie zusammen mit starker Sonneneinstrahlung auftreten und eine Fruchttemperatur von über 40 °C verursachen, können zudem an exponierten Stellen von Obstbäumen Sonnenbrand an den Früchten, beispielsweise Äpfeln, verursachen.
Stadt- und Raumplanung Eine sehr hohe Temperatur unterstützt die Vermehrung von neuartigen Schädlingen, wodurch Stadtbäume häufiger beschädigt werden können. Weiterhin sind die momentan in Städten gepflanzten Baumarten an das aktuelle Klima angepasst. Klimaänderungen mit häufigeren Hitzeereignissen können daher eine Anpassung der Baumarten notwendig machen. Auch der hitzebedingte Trockenstress wirkt aufgrund des begrenzten Wurzelraumes bei Stadtbäumen schneller, als bei Waldbäume.
Wald- und Forstwirtschaft Heiße Tage mit Temperaturen von mindestens 30 °C stellen für Bäume eine starke Belastung dar. Extremtemperaturen führen zu höherer Insektenvermehrung. Alte und neu gepflanzte Bäume sind dabei besonders anfällig und sterben vermehrt ab. Daher sind Hitzeschäden auch noch Jahre nach besonders heißen Sommern zu beobachten. Weiterhin besteht durch die Hitze vermehrte Waldbrandgefahr.