Konzentration ozonzerstörender Stoffe steigt wieder an

Internationales Beobachtungsnetz misst Zunahme von Chlorwasserstoff in der Atmosphäre – Ursache ist eine verlangsamte Zirkulation der Stratosphäre – Montreal-Protokoll wird eingehalten
Mit Infrarot-Spektrometern lässt sich die Luftzusammensetzung in der Atmosphäre bestimmen. Auf Teneriffa betreiben das KIT und der spanische Wetterdienst gemeinsam einen Messcontainer (Foto: Thomas Blumenstock, KIT).

Chlorwasserstoff (HCl) in der Stratosphäre ist ein Indikator für ozonzerstörende Substanzen. Ein internationales Team, darunter Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), hat seit 2007 über der Nordhalbkugel eine Zunahme des HCl-Gehalts von bis zu drei Prozent pro Jahr beobachtet. Die Forscher konnten aber zeigen, dass der Anstieg auf einer Änderung der Luftzirkulation beruht – nicht auf einem vermehrten Ausstoß der durch das Montreal-Protokoll verbotenen Vorläufersubstanzen der ozonzerstörenden Stoffe. Sie gehen davon aus, dass sich die Ozonschicht daher trotz des zwischenzeitlichen HCl-Anstiegs in den nächsten 50 Jahren vollständig erholen wird. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichte die Gruppe nun in Nature (DOI: 10.1038/nature13857).

 

Mehr Informationen finden Sie in der Pressmitteilung des KIT.