Weltklimavertrag verabschiedet

Auf der Weltklimakonferenz COP21 in Paris wurde am Samstag, 12. Dezember, ein neuer Weltklimavertrag für die Zeit ab 2020 verabschiedet.
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Von 30. November bis zum Samstagabend des 12. Dezember trafen sich 196 Länder zur Ausarbeitung eines Weltklimavertrages ab 2020. In zeitweise kontroversen Diskussionen vertraten die Verhandler die Interessen ihrer jeweiligen Länder. Die unterschiedlichen Ansichten zeigten sich vor allem bei der Frage nach der Verantwortung für die momentane Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre. Während Schwellen- und Entwicklungsländer auf die historische Verantwortung der Industrieländer hinwiesen, betonten die Industrieländer vor allem die Notwendigkeit eines sofortigen Handelns, auch von den Schwellen- und Entwicklungsländern, um dem momentanen Klimawandel entgegenzuwirken. Inselstaaten dagegen plädierten für eine Begrenzung der globalen Mitteltemperatur auf 1,5 Grad statt der bisherigen 2 Grad. Hintergrund dafür ist der stetig ansteigende Meeresspiegel, welcher gerade für Inselstaaten zu einer existentiellen Bedrohung führt.

Im Vertrag ist nun festgelegt, die Erderwärmung unter 2 Grad zu halten und zu versuchen eine maximale Erwärmung von 1,5 Grad zuzulassen. Dafür enthält der Vertrag aber keine Angaben zur Reduktion der Treibhausgasemissionen der einzelnen Länder. Stattdessen gibt es freiwillige Selbstverpflichtungen, welche alle fünf Jahre überprüft und womöglich verschärft werden sollen. Ebenfalls sollen alle fünf Jahre die Klimaschutzpläne der einzelnen Länder überprüft und auch verschärft werden. Weiterer wichtiger Punkt ist die Zusage einer finanziellen Unterstützung der Industrieländer für Klimaschutz und -anpassung in den ärmeren Länder. Diese Unterstützung beläuft sich ab 2020 auf 100 Milliarden Dollar pro Jahr.

 

Hans Schipper: "Der Klimavertrag, dem alle 196 beteiligten Nationen zugestimmt haben, ist ein wichtiger Meilenstein in Richtung einer klimafreundlicheren Welt. Die Ziele im Vertrag sind das Ergebnis langer Verhandlungstage, an denen die Beteiligten Großes für das Klima geleistet haben. Vor allem die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf deutlich unter zwei Grad wird das Risiko von unumkehrbaren Folgen des Klimawandels deutlich verringern. Paris ist jedoch nur der Anfang eines langen Prozesses, in dem das Handeln der Weltgemeinschaft in den nächsten Jahrzehnten dem Vertrag eine nachhaltige Bedeutung geben muss."

 

Weitere Informationen:

Ergebnisse der Weltklimakonferenz auf den Seiten des Süddeutschen Klimabüros (in Kürze)

Einschätzungen im Vorfeld der Konferenz unter KIT-Wissenschaftlern

Die Pressemappe des KIT zur Weltklimakonferenz

Einschätzungen zum Weltklimavertrag einzelner Wissenschaftler der Helmholtz-Gemeinschaft