Weltklimarat veröffentlicht zweiten Teil des fünften Sachstandsberichts

Der Weltklimarat geht im zweiten Teil des Berichts auf die Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit im Bezug auf dem Klimawandel ein.
Band 1
Band 2

Am 31. März 2014 wurde in Yokohama, Japan, der Beitrag der Arbeitsgruppe 2 des IPCC zum Fünften Sachstandsbericht bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Webseite der Arbeitsgruppe 2 (Folgen, Anpassung, Verwundbarkeit) finden Sie unter www.ipcc-wg2.gov.

Der Bericht behandelt folgende Themenbereiche:

  • Folgen des Klimawandels auf Natur und Gesellschaft
  • Risiken des Klimawandels und Verwundbarkeiten
  • Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel

Der Bericht besteht aus zwei Bänden: Der erste Band beschreibt aus einer globalen Perspektive in 20 Kapiteln die Risiken für einzelne Sektoren des Klimawandels und Möglichkeiten, damit umzugehen, insbesondere Anpassungsstrategien. Der zweite Band widmet sich regionalen Aspekten für neun Regionen, darunter Europa und als Neuerung ein regionales Ozeankapitel.

Neu am 5. Sachstandsbericht gegenüber seinem Vorgänger ist insbesondere die Fokussierung auf die Risiken. Diese Betrachtung lenkt auch den Blick auf Anpassungs-, Minderungs- und Vermeidungsmaßnahmen.

Einem Team von 309 Haupt-Autorinnen und Autoren (darunter 12 deutsche), 66 Hauptgutachtern (1 deutscher) und 436 beitragenden Autoren aus 70 Ländern hat an dem Bericht mitgearbeitet. Er enthält 30 Kapitel, etwa 9.200 wissenschaftliche Publikationen werden zitiert. Innerhalb von drei Begutachtungsrunden wurden mehrere zehntausend Kommentare bearbeitet, die von 1729 Fachgutachtern eingereicht worden sind (Quelle: Deutsche Koordinierungsstelle des IPCC).

Der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change; auf Deutsch: Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen) veröffentlichte in den letzten Jahrzehnten fünf Berichte, in denen ein Überblick über den jeweils aktuellen Stand der Klimaforschung geboten wird.

Den Gesamtbericht (pdf), die Zusammenfassung für Entscheidungsträger (pdf) sowie mehr Informationen finden Sie auf den Internetseiten des IPCC (ipcc.ch - englisch). Informationen auf Deutsch finden Sie auf den Seiten der deutschen Koordinierungsstelle des IPCC (www.de-ipcc.de). Letztere hat zudem die Kernbotschaften des Sachstandsberichts in einem separaten Dokument zusammengefasst.

Einen Live-Blog zur Vorstellung des IPCC-Berichts der Arbeitsgruppe 2 finden Sie auf den Internetseiten der Helmholtz-Gemeinschaft.

 

 

 

Die Kernaussagen des Berichts der Arbeitsgruppe 2:

  • Heute schon werden Folgen des Klimawandels in Ökoystemen, Gesellschaft und Wirtschaft beobachtet. Verhalten, Vorkommen und Zusammensetzung vieler Arten in marinen und terrestrischen Ökosystemen wandeln sich. Korallenriffe und Ökosysteme sind durch Ozeanversauerung, arktische Arten und die Produktion mariner Biomasse sind gefährdet.

 

  • Bei einer zusätzlichen Erwärmung um 2°C wird die Anpassungsfähigkeit der Systeme oder einzelner Arten überschritten. Gefährdet sind dann z. B. auch die Getreideproduktion und die Wasserressourcen. Auch Extremereignisse sind mit hohen Risiken verbunden, beispielsweise Gesundheitsrisken durch Hitzestress, Schäden durch Hochwasser, Risiken für Nahrungsmittelproduktion durch Dürreperioden. In ärmeren Gesellschaften ist eine Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Entwicklung, der Nahrungsmittelproduktion und damit der Nahrungsmittelversorgung und Ernährungssicherheit, der Wasserverfügbarkeit und -qualität, der menschlichen Gesundheit ein Risiko des Klimawandels. Dies kann zusätzliche Migrationsbewegungen und gewaltsame Konflikte nach sich ziehen.

 

  • Je stärker die 2°C-Grenze überschritten wird, desto gravierender werden die Folgen sein. Im Teilbericht 1 des IPCC wird ein globaler Temperaturanstieg um 4°C ohne rasche und ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen als möglich gezeigt. Bei einer Überschreitung der 2°C-Grenze ist möglich, dass europäische Ökosysteme (Feuchtgebiete in Küstenregionen, Pflanzengesellschaften in den Alpen) zerstört werden oder sich Ökoysteme komplett verändern, was wiederum neben regionalen Auswirkungen auch negative Folgen für das globale Klima haben kann. Insgesamt steigt die Gefahr von unumkehrbaren, abrupten Klimaänderungen an so genannten Kipppunkten. Durch Klimaschutzmaßnahmen, die die Erwärmung auf unter 2°C begrenzen, könnten viele Risiken des Klimawandels beherrscht werden.

 

  • Eine nachhaltige Anpassung an den Klimawandel kann durch die Kopplung von Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen erreicht werden, wenn auch sozio-ökonomsiche Entwicklungen (Urbanisierung, Demographie) berücksichtigt werden. Die nationalen Regierungen können die regionale und lokale Anpassung durch rechtliche und politische Rahmenbedingungen unterstützen.

(Zusammenfassung auf Grundlage von: www.de-ipcc.de)