Standpunkt 2: Hardtwald

49°01‘10‘‘ N, 8°24‘14‘‘ O

Der Hardtwald beginnt nördlich des Karlsruher Schlosses. 4 700 ha umfasst das FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat- Gebiet) "Hardtwald zwischen Graben und Karlsruhe", 50 ha sind als Naturschutzgebiet "Kohlplattenschlag" ausgewiesen. Der Hardtwald ist ein wichtiges Naherholungsgebiet. Im Hardtwald liegt auch der Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Der Wald erfüllt wichtige Funktionen für den Wasser-, Boden- und Klimaschutz und als Lebensraum. Die durch menschliche Aktivität bedingte Erwärmung des Klimas geht zu einem großen Anteil auf die Emissionen von Treibhausgasen, vor allem CO2, zurück. Der Wald liefert die Ressource Holz als ökologischen Baustoff und als CO2-neutralen Energieträger, denn Bäume haben im Gegensatz zu den Aktivitäten des Menschen eine ausgeglichene CO2-Bilanz. Sie nehmen während ihres Wachstums die Menge an CO2 auf, die bei ihrer Zersetzung oder Verbrennung wieder freigesetzt wird. Bei einer jährlichen CO2-Aufnahme von 12,5 kg pro Baum wäre dieser zum Beispiel zur Kompensation einer PKW-Fahrt von Stuttgart nach Karlsruhe ausreichend. 163 Bäume werden gebraucht, um einen Flug von Stuttgart nach New York zu kompensieren.

Klima und Wald

Deutschland besitzt rund 11,1 Mio. ha (111 000 km²) Waldfläche, was 31 % seiner Gesamtfläche entspricht. Damit ist es eines der waldreichsten Länder der Europäischen Union. Baden-Württemberg hat mit 38 % einen großen Waldanteil. Wälder können durch erhöhte Temperaturen, veränderte Niederschläge und lange Trockenperioden als Folge des Klimawandels stark beansprucht werden. Die Forstwirtschaft ist daher in vielfältiger Weise vom Klimawandel betroffen. Manche Baumarten, wie zum Beispiel die wärmeliebenden Eichenarten oder die Sommerlinde werden mit den veränderten Bedingungen gut zurechtkommen. Andere Arten, die ursprünglich aus kühlen und niederschlagsreichen Regionen stammen, wie zum Beispiel die Fichte, sind gegen die Veränderungen, die mit dem Klimawandel einhergehen, nicht sehr resistent. Zusätzlich sinkt die Widerstandskraft gegenüber Schädlingen, insbesondere dem Borkenkäfer. Die Verbreitung der Fichte wird durch den Klimawandel möglicherweise zurückgehen. Buchen zum Beispiel sind widerstandsfähiger und können sind widerstandsfähiger und können sich nach extremen Ereignissen, wie beispielsweise der Trockenheit und Hitze im Sommer 2003, rasch erholen. Die Planungshorizonte in der Forstwirtschaft betragen aufgrund der Umtriebszeiten der Baumarten mehrere Jahrzehnte. Daher müssen die heutigen Maßnahmen bereits die Klimaentwicklungen bis Mitte des Jahrhunderts berücksichtigen.

Weitere Informationen:

Klimabüro-Dossier Klima und Wald

Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

20130516-CS-01-035 Irina Westermann
20130516-CS-01-097 Irina Westermann