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Helmholtz-Verbund Regionale Klimaänderungen (REKLIM)

Wie genau werden sich die globalen Klimaänderungen regional auswirken? Wie werden sich anthropogene Einwirkungen und natürliche Klimaschwankungen gegenseitig beeinflussen? Und auf welcher Wissensbasis können Regionen durch geeignete Klimaanpassungsstrategien auf erwartete Änderungen reagieren? Acht Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft bündeln ihre Kompetenzen in dem Helmholtz-Verbund Regionale Klimaänderungen (REKLIM), um solche Fragen zu beantworten. Der Verbund ist mit einem Budget von 32,2 Millionen Euro für die Jahre 2009 bis 2013 ausgestattet.

Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Eis, Ozean und Landoberflächen bestimmen das Klimageschehen der Erde. Globale Klimamodelle haben in den vergangenen Jahren erfolgreich geholfen, ein erstes Verständnis großskaliger natürlicher Klimaschwankungen und des menschlichen Einflusses auf das Klima aufzubauen. Allerdings sind viele Prozesse, die das Klima auf verschiedenen Skalen beeinflussen, noch nicht gut erforscht. Aktuell existiert in der Wissenschaft ein breiter Konsens, dass die gegenwärtige Erwärmung der Erde mit hoher Wahrscheinlichkeit überwiegend auf erhöhte Konzentrationen von Treibhausgasen und auf veränderte Landnutzung zurückzuführen ist. Die konkreten Auswirkungen auf einzelne Regionen sind jedoch bisher nicht vollständig verstanden.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung haben sich acht Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft zum Helmholtz-Verbund Regionale Klimaänderungen (REKLIM) zusammengeschlossen. Auf folgende Fragen soll der Verbund unter anderem Antworten finden:

  • Wie hängt die Entwicklung unseres Klimas von der Wechselwirkung zwischen Atmosphäre, Eis, Ozean und Landoberflächen ab und wie beeinflussen sich menschliche Einwirkungen und natürliche Klimaschwankungen?
  • Wie groß sind die Verluste der kontinentalen Eismassen (insbesondere von Grönland) und wie reagiert der Meeresspiegel auf Schmelzwasser undErwärmung?
  • Wodurch werden die großen Änderungen im Meereis und Permafrost der Arktis hervorgerufen und mit welchen Nah- und Fernwirkungen sind sie verbunden?
  • Mit welchen Konsequenzen aus dem Klimawandel müssen Ökosysteme, Wasserressourcen oder Land- und Forstwirtschaft in Deutschland und dem Alpenraum rechnen?
  • Wie wird das regionale Klima durch Änderungen der Luftbestandteile beeinflusst?
  • Wie werden sich Extremereignisse wie Stürme, Hochwasser und Dürren mit dem Klimawandel ändern?
  • Wie können wir einen optimalen Weg der Anpassung und Vermeidung wählen?

Zur Beantwortung dieser Fragen werden die Wissenschaftler der acht Zentren die Datengrundlage für ihre Modellrechnungen verbessern, weil sie nur so räumlich hoch aufgelöste Analysen und Szenarien erstellen können. „Detaillierte Beobachtungen und Prozessstudien sollen zu optimierten gekoppelten Klima-Modellen führen, die uns aufzeigen, wie sich geänderte Bedingungen im Klimasystem regional und lokal auswirken“, erläutert Lemke. Somit können die Forscher zukünftig Politik, Wirtschaft, Behörden und die breite Öffentlichkeit mit wissenschaftlich fundierten Daten und Szenarien bei Entscheidungen zur Regionalentwicklung besser beraten.


Am Helmholtz-Verbund Regionale Klimaänderungen (REKLIM) sind folgende Helmholtz-Zentren beteiligt: