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Klima und Energie

4. Fallbeispiel(e) 


Im Sommer 2003 führten hohe Temperaturen zum Rückgang der Wasserstände in den Flüssen. Für den Energiesektor, der 64% des gesamten deutschen Wasserbedarfs zur Kühlung konventioneller Kraftwerke benötigt (pro Kilowattstunde in Wärmekraftwerken produzierten Stroms werden 50l Frischwasser benötigt), hatte diese Verknappung wirtschaftliche Folgen. Da die Entnahme von Kühlwasser zur Unterschreitung kritischer Abflussmengen und zur Überschreitung der Grenzwerte für die Flusstemperaturen führen. Einerseits ist im Sommer der Energiebedarf generell geringer, andererseits stieg durch die hohen Temperaturen aber der Energiebedarf bei Kühlung und Lüftung deutlich an. Schließlich mussten Kraftwerke in ganz Deutschlang ihre Leistung drosseln. Da deutsche Kraftwerke neben der Wasserkühlung häufig auch in Kühltürmen die Umgebungsluft zur Kühlung nutzen, konnten sie aber noch deutlich mehr Energie produzieren, als zum Beispiel französische Anlagen, die vereinzelt ganz Abgeschaltet werden mussten. Ein weiterer Engpass für Kohlekraftwerke ergab sich bei der Nachlieferung der Kohle, da die niedrigen Pegelstände die Beladung der Binnenschiffe beschränkte (BfG 2006).

 


Leistungsrückgänge von deutschen Atom- und Kohlekraftwerken im Hitzesommer 2003. Quelle: BfG 2006 nach Lönker 2003.